Die Siegesserie reisst in Burgdorf
Nach 11 Siegen in Serie muss sich der FC Langnau dem SC Burgdorf 1898 mit 5:3 geschlagen geben. Der Heimsieg geht in Ordnung, da die Oberemmentaler nicht an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen konnten. Damit zieht der Tabellenführer aus Koppigen auf 6 Punkte davon und kann am nächsten Freitag den Aufstieg im Direktduell gegen den FCL perfekt machen.
Ungenügende erste Hälfte
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Die Burgdorfer konnten mit einem Vollerfolg den definitiven Klassenerhalt klarmachen, während die Langnauer nur mit einem Sieg an Tabellenführer Koppigen dranbleiben konnten. Der Start in die Partie verlief aus Langnauer Sicht erfolgsversprechend. Einzig ein gewagter Ausflug von Goalie Ritschard nach wenigen Spielminuten liess den Puls im Langnauer Anhang in die Höhe schnellen, als er den heranstürmenden Burgdorf-Angreifer knapp ausserhalb des Strafraums zu Fall brachte. Ansonsten waren es in der Startphase des Spiels die Gäste aus Langnau, die Ball und Gegner laufen liessen und früh zu ersten Torchancen kamen. Doch bereits nach rund 10 Minuten wendete sich das Blatt. Burgdorf war griffiger in den Zweikämpfen, machte das Zentrum dicht und setzte erste Nadelstiche. Nach einem Traumtor Hofmanns aus über 25 Metern in den Winkel (17.) lag das Momentum auf Seiten der Gastgeber. Nur wenige Zeigerumdrehungen später lag die Kugel wieder im Netz des bemitleidenswerten Ritschard im Langnauer Kasten. Ein Gegenstoss nach einem der vielen unnötigen Ballverluste im Langnauer Mittelfeld war Ursprung des zweiten Burgdorfer Treffers. Der Doppelschlag schockte den FCL gewaltig. Zwar waren sie um spielerische Lösungen bemüht, agierten in ihren Aktionen aber zu ungenau und liessen sich in den Zweikämpfen viel zu oft den Schneid abkaufen. Kurz vor der Pause scheiterte Djidonou allein vor Günter und verpasste es, noch vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer zu erzielen.
Wer sie vorne nicht macht…
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch kam der FCL aus der Kabine. Sekunden nach Wiederanpfiff fand eine Righetti-Flanke den mitgelaufenen Lauri Gutknecht, welcher aus kurzer Distanz den Ball nicht im Gehäuse unterbringen konnte. Es folgte die dominanteste Langnauer Phase im Spiel. Angriff um Angriff rollte auf das Burgdorfer Gehäuse zu, doch der Ball wollte den Weg ins Tor nicht finden. Sinnbildlich für das Spielgeschehen traf Lauri Gutknecht nach rund 70 Minuten mit seinem Abschluss nur die Latte, im Gegenzug machte Zehnder mit dem 3:0 den Sack zu. In einer unterhaltsamen Schlussviertelstunde erhöhte Burgdorf nach einem Konter erst auf 4:0, bevor gleich im Anschluss Peverelli per Foulelfmeter den ersten Langnauer Treffer erzielen konnte. Zehn Minuten später verkürzte der eingewechselte Röthlisberger auf 4:2 und brachte nochmals ein wenig Resthoffnung zurück, ehe Burgdorf den Drei-Tore-Vorsprung wieder herstellen konnte. Leevi Gutknechts Treffer nach einer Jufer-Vorlage zum 5:3 war der Schlusspunkt einer Schlussphase mit offenen Visieren und fünf Treffern innerhalb von 12 Spielminuten.
Niederlage zur Unzeit
Vielleicht war das anstehende Spitzenduell gegen den Koppiger SV vom nächsten Freitag, 23. Mai (20.00 Uhr) im Moos doch schon in den Hinterköpfen der Akteure. Vielleicht war es aber auch ganz einfach eine Niederlage, die früher oder später kommen musste. Fakt ist, dass den Langnauern die Überzeugung, die Zweikampf- und Laufbereitschaft in diesem Duell fehlte und sich der SC Burgdorf 1898 mit einer kämpferisch einwandfreien und effizienten Leistung den Sieg verdiente. Für den FCL geht es im Spiel gegen die den Tabellenführer Koppigen trotz des 6-Punkte-Rückstandes in der Tabelle um viel. Bei einer Niederlage Langnaus könnte sich der KSV im heimischen Moos frühzeitig den Aufstieg sichern, was die Oberemmentaler um jeden Preis verhindern wollen.
Telegramm: SC Burgdorf 1898– FC Langnau 5:3 (2:0)
Stadion Neumatt. – 100 Zuschauer.
Tore: 17. 1:0. 24. 2:0. 71. 3:0. 75. 4:0. 76. Peverelli (P) 4:1. 86. Röthlisberger 4:2. 88. 5:2. 89. Leevi Gutknecht 5:3.
FC Langnau: Ritschard; Wüthrich (72. Kipfer), Peverelli, Stalder, Jufer, Lauri Gutknecht (75. Leevi Gutknecht), Heiniger, Righetti, Hulliger (80. Röthlisberger), Sopa, Djidonou (60. Bossard).
Bemerkungen: Langnau ohne Niederhauser, Hänni, Rentsch und Rindisbacher (verletzt), Gasser, Hodel, Grosjean und Ernst (2. Mannschaft), Alimi und Schmid (Junioren).