Mit dem letzten Aufgebot angetreten, vermag der FC Langnau den Gästen aus dem Oberaargau nur eine Halbzeit lang Paroli zu bieten. Der FCL bleibt in der Saison 22/23 weiter sieglos.
Ansprechende erste Halbzeit
Nicht weniger als 15 (!) Namen zierten die Absenzenliste der Langnauer vor dem Duell mit dem FC Langenthal. Mit Florian Niederhauser und Lauri Gutknecht gesellten sich während der Partie Spieler Nr. 16 und 17 ins Lazarett der Oberemmentaler. Mit Samuel Wüthrich und Nils Meier aus der 2. Mannschaft standen zwei Akteure in der Startelf, die noch keine Trainingseinheit im Fanionteam absolviert haben. Mit Christoph Kühni und dem über 40-jährigen Uele Neuenschwander komplettierten zwei Senioren den Kader. Die Vorzeichen gestalteten sich – vorsichtig ausgedrückt – als «schwierig». Umso erfreulicher war der Auftritt des Heimteams in der ersten Halbzeit. Sie liessen den favorisierten Gästen in der eigenen Platzhälfte wenig Raum zur Entfaltung, waren griffig in den Zweikämpfen und konnten sich auf einen sicheren Torhüter Ritschard verlassen. Die Gastgeber verzeichneten in den ersten 45 Minuten gar die besseren Torchancen. Luc Lenz scheiterte mit seinen Abschlussversuchen gleich zweimal an Gäste-Keeper Morf. Auf der Gegenseite parierte Ritschard – wie bereits in der Vorwoche – einen Foulelfmeter und sorgte für ein leistungsgerechtes 0:0-Unentschieden zur Pause.
Langenthaler Qualität sorgt für den Unterschied
Die Hoffnung auf einen Punktgewinn lebte im Langnauer Lager also noch. Nach Wiederaufnahme der Partie nahm der Langenthaler Druck aber von Minute zu Minute zu. Dem Heimteam gelang es kaum noch, sich aus der Umklammerung zu lösen. Bitter und gleichzeitig ärgerlich, dass die Langenthaler Führung nach einem individuellen Aussetzer zu Stande kam. Jenni liess sich nicht zweimal bitten und brachte seine Farben in der 54. Minute in Front. Eine knappe Viertelstunde später stand es bereits 0:2 aus Sicht der Oberemmtaler. Dem Tor vorausgegangen war allerdings ein Handspiel des Langenthaler Angreifers, was vom Unparteiischen aber nicht sanktioniert wurde. Die Vorentscheidung war dadurch gefallen. Ein Kopfballtreffer nach einem Eckball (76.) und eine herrlich herausgespielte Kombination (84.) sorgten für das letztlich klare Endresultat von 0:4.
Es kommen wieder bessere Zeiten
Der Sieg des FC Langenthals geht selbstredend in Ordnung und ist auch in dieser Höhe verdient. Die bunt zusammengewürfelte Langnauer Mannschaft wehrte sich bis zum 0:1 tapfer, hatte aber schlicht zu wenig Qualität, um den Oberaargauern über 90 Minuten die Stirn zu bieten. Den von Verletzungssorgen gebeutelten Langnauern bleibt nichts anderes übrig, als die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen. In der aktuellen Verfassung ist der FCL in der 3. Liga kaum konkurrenzfähig. Nach dem Rückzug des FC Berns bleibt den Oberemmentalern nun zwei Wochen Zeit, sich einen Plan für die zweite Hälfte der Vorrunde zurechtzulegen. Eines ist gewiss: Es kommen wieder bessere Zeiten!
Telegramm: FC Langnau – FC Langenthal 0:4 (0:0)
Moos. – 100 Zuschauer.
Tore: 54. 0:1. 67. 0:2. 76. 0:3. 84. 0:4.
FC Langnau: Ritschard; Kipfer, Röthlisberger (75. Kühni), Hänni, Jufer, Wüthrich, Meier (60. Niederhauser, 75. Neuenschwander), Gutknecht (80. Stadler), M. Röthlisberger (60. J. Röthlisberger), Sopa, Lenz.
Bemerkungen: Langnau ohne Grosjean, Haldemann, Heiniger, Hodel, Kobel, Peverelli, Stalder und Siegenthaler (verletzt), Bahr, Benhauresch, Bieri, Gehrig, Rüger (abwesend), Blaser, Ferati (krank).
35. Ritschard pariert Foulelfmeter.