Das Fussballjahr 2021 endet für den FC Langnau mit einer deutlichen Niederlage gegen den Liga-Krösus FC Muri-Gümligen. Auch wenn das Schlussverdikt von 1:6 letztlich zu hoch ausfällt, der Qualitätsunterschied der beiden Equipen war augenfällig.
Bis zur Pause ordentlich
Wie vor Wochenfrist in Brienz kam es Schluss für den FCL knüppeldick. Innerhalb von rund 15 Minuten machte der Leader aus einem 1:2 ein 1:6 und feierte die Herbstmeisterschaft standesgemäss mit einem Kantersieg.
Dass es zur Pause «nur» 1:2 stand, hatte mehrere Gründe. Zum einen gingen die Gäste etwas gar fahrlässig mit ihren Torchancen um, zum anderen wehrte sich der FCL aber auch wacker. Auf dem tiefen Terrain agierten die Oberemmentaler kompakt und hielten der spielerischen Überlegenheit Muris mit Zweikampfstärke entgegen. Auf den frühen Gegentreffer noch einem Corner (3.) fanden die Gastgeber in Person von Florian Peverelli die passende Antwort. Nach einem Foul an Selcuk Cubuk im gegnerischen Strafraum, verwandelte der Captain vom Punkt zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Die Gäste korrigierten den Schaden bald darauf aber mit der neuerlichen Führung. Das Ziel, dem Leader das Leben so schwer wie möglich zu machen, hatte sich nach 45 Minuten somit noch nicht in Luft aufgelöst.
Muri gnadenlos
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit deutete wenig auf einen FCMG-Kantersieg hin. Langnau agierte bissig und löste bei den erfolgsverwöhnten Gästen Frust aus. Mehr als 70 Minuten waren bereits verstrichen, als Liga-Topscorer Panic nach einem Stellungsfehler in der FCL-Abwehr das vorentscheidende 1:3 markierte. Dieser Treffer verfehlte seine Wirkung nicht. Langnau wirkte konsterniert und schaffte es in der Folge nicht mehr, den Druck auf den ballführenden Akteur aufrecht zu erhalten. Es folgte, was folgen musste. Muri-Gümligen lud nun zum Schaulaufen ein und bestrafte die Langnauer Passivität mit drei weiteren Treffern in der Schlussphase.
Ernüchternde Vorrunde
Nein, die Partie gegen den Leader musst du als FC Langnau nicht gewinnen. So viel stand schon vor dem Anpfiff fest. Ziel war es, den souveränen Leader lange Zeit zu ärgern, was bis in die 70. Minute auch nicht schlecht gelingen sollte. Dass es am Ende dennoch eine «Packung» absetzte, war primär der überragenden individuellen Qualität des Gegners geschuldet.
Dass der FC Langnau zur Winterpause in der Tabelle als Schlusslicht aufgeführt ist, hat mit anderen Partien zu tun. Allen voran die vergangenen Spiele gegen die direkten Konkurrenten aus Wabern, Meiringen und Rothorn gingen allesamt verloren. Dazu kommt ein enttäuschender Auftritt im Derby gegen den FC Aemme. Auch wenn bereits zum Saisonstart klar war, dass der FC Langnau als Aussenseiter in die Meisterschaft startet, so muss aufgrund der Ergebnisse dennoch ein ernüchterndes Fazit gezogen werden. Die schweren Verletzungen der Leistungsträger Heiniger und Stalder zum Saisonstart, insgesamt zu viele Absenzen wegen Ferien oder aus privaten Gründen und die offensive Harmlosigkeit müssen herausgestrichen werden. Die Liga ist enorm ausgeglichen, mit Ausnahme von Muri-Gümligen kann jeder jeden schlagen. Spielentscheidend sind häufig Details und mitunter individuelle Fehler, die über Sein oder Nichtsein entscheiden. Die Langnauer haben nun 140 Tage Zeit, um die verkorkste Hinrunde zu verarbeiten und zu analysieren, bevor Ende März 22 die zweite Saisonhälfte beginnt.
Telegramm: FC Langnau – FC Muri-Gümligen 1:6 (1:2)
Moos. – 120 Zuschauer.
Tore: 3. 0:1. 25. Peverelli 1:1 (P.). 29. 1:2. 70. 1:3. 75. 1:4. 82. 1:5. 84. 1:6.
FC Langnau: Schüpbach; Kipfer, Peverelli, Hänni, Jufer, Lehmann (75. Gutknecht), Lenz, Benhauresch (83. Röthlisberger), Niederhauser (80. Bahr), Cubuk, Hodel.
Bemerkungen: Langnau ohne Heiniger, Stalder, Ritschard, Siegenthaler, Rüger, Dos Santos Martins, Feuz und Gashi (alle verletzt), Ferati (krank), Ritschard, Stadler und M. Röthlisberger (kein Einsatz).