Im Duell gegen den direkten Tabellennachbarn SC Grafenried fährt der FC Langnau eine diskussionslose Niederlage ein. Insbesondere die Leistung in der ersten Hälfte war mit das Schwächste, was der FCL seit langem zeigte.
Totaler Fehlstart
Mit dem 5:1-Heimsieg vor Wochenfrist im Rücken war die Devise vor dem Duell mit dem SC Grafenried klar: Ein Sieg muss her! Doch anstatt den Schwung mit in die Partie zu nehmen, stand es nach nicht einmal zwanzig Spielminuten bereits 2:0 für das Heimteam. Ohne gütiger Mithilfe des Unparteiischen hätte es zu diesem Zeitpunkt bereits 3:0 stehen können. Nach dem Führungstreffer (4.) pfiff der Schiedsrichter nur wenige Minuten später das 2:0 wegen einer Abseitsposition ab. Von den Oberemmentalern kam in der ersten Hälfte wenig bis nichts. Die entscheidenden Zweikämpfe gingen verloren, die Passqualität war unterirdisch und die Laufbereitschaft liess arg zu wünschen übrig. Es war dem auffälligsten FCL-Feldspieler Luc Lenz vorbehalten, in der 38. Minute das Score auf 2:1 zu stellen. Ein sehenswerter Lupfer brachte einzig auf dem Papier wieder Spannung zurück in die Partie. Dass Grafenried praktisch mit dem Pausenpfiff die 2-Tore-Führung wieder herstellen konnte, passte zum biederen Auftritt der Gäste. Im Mittelfeld setzte sich ein SCG-Akteur gleich gegen drei Langnauer durch, passte den Ball gekonnt zu Schneider und dieser liess Schlussmann Ritschard bei seinem Abschluss keine Chance.
Zu wenig zwingend
Es donnerte zur Pause gewaltig in der FCL-Kabine. Eine Reaktion liess aber weiter auf sich warten. Im Gegenteil: Grafenried trug weiter einen schnörkellosen, geradlinigen Fussball vor und sorgte in der 56. Minute und dem 4:1 für die Vorentscheidung. In der Folge zogen sich die Gastgeber etwas zurück und überliessen den Langnauern weitgehend das Mittelfeld. Die Gäste wussten mit den dargebotenen Räumen aber weiter herzlich wenig anzufangen. Immer wieder versandeten Angriffsbemühungen durch Fehlzuspiele. Torgefahr ging einzig vom aktiven Luc Lenz aus, der durch sein Laufpensum die Grafenrieder Abwehr auf Trab hielt. Die Gastgeber blieben ihrerseits durch schnelle Konter gefährlich und verpassten weitere Treffer am stark agierenden Schlussmann Ritschard. Bieris Tor zum 4:2 in der 78. Minute war letztlich nicht mehr als Resultatkosmetik. Denn auch in der letzten Viertelstunde liess ein Langnauer Aufbäumen auf sich warten.
Ungenügend in allen Belangen
Es war ein Langnauer Auftritt des Grauens. Mit Ausnahme von Lenz im Sturm und Ritschard zwischen den Pfosten erreichte kaum ein Langnau-Akteur Normalform. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison liessen sich die Langnauer in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen und zeigten sich physisch nicht auf der Höhe. Der FCL ist tief im Abstiegssumpf angekommen. In den verbleibenden drei Spielen des Kalenderjahres geht es einzig und allein um Schadensbegrenzung.
Telegramm: SC Grafenried – FC Langnau 4:2 (3:1)
Riedweg. – 80 Zuschauer.
Tore: 4. 1:0. 19. 2:0. 38. Lenz 2:1. 45.+2. 3:1. 56. 4:1. 78. Bieri 4:2.
FC Langnau: Ritschard; Kipfer (77. Rindisbacher), Schmid (40. M. Röthlisberger, 70. Ferati), Hänni (85. Bieri), Grosjean (85. Kipfer), Jufer, Bieri (30. Benhauresch), Sopa, Niederhauser, Rüger, Lenz.
Bemerkungen: Langnau ohne Haldemann, Heiniger, Hodel, Kobel, Peverelli, Stalder und Siegenthaler (verletzt), Bahr, Röthlisberger, J. Röthlisberger, Gehrig, Blaser (abwesend), Gutknecht (krank).