Auch im letzten Spiel der Vorrunde eine knappe Niederlage
Das letzte Spiel der Vorrunde bestritten wir auswärts in Thun bei garstigem Herbstwetter. Der starke Regenfall der letzten paar Tage bedeutete dann auch, dass das Spiel nicht wie geplant auf Naturrasen, sondern auf einem Kunstrasenplatz in der Nähe ausgetragen wurde. Trotz der wenig einladenden Umstände fanden sich beinahe 30 ZuschauerInnen ein, um dieser Partie beizuwohnen und sie sollten - zumindest aus meiner Sicht - nicht enttäuscht werden, es bot sich ihnen eine unterhaltsame Begegnung.
Das Spiel startete gleich mit einem ersten Blitzangriff der Thunerinnen. Gleich nach dem Anstoss spielten sie den Ball hoch in die gegnerische Platzhälfte, doch die Emmentalerinnen konnten die Weste vorerst weiss halten. (Nicht bloss im übertragenen Sinn, sondern auch im wortwörtlichen, was aber mehr mit dem Sportanlagenwechsel in Zusammenhang stand und nicht mit dem Spiel an und für sich.) In der Folge entwickelte sich eine lauf- und kampfintensive Partie. Auf beiden Seiten musste bereits in der Startphase je eine Spielerin kurzzeitig vom Platz, um eine Gesichtsblutung zu stillen. Noch keine Viertelstunde war gespielt, als das hohe Pressing der Langnauerinnen belohnt wurde. Burkhard konnte ihrer Gegenspielerin den Ball abluchsen und traf per Bogenschuss in die weite obere Torecke. Weiter blieb es eine Partie ziemlich auf Augenhöhe, beide Teams kamen zu Chancen und schliesslich konnten die Thunerinnen nach einer knappen halben Stunde den Ausgleich erzielen. Dabei ging dem Treffer aber keiner ihrer schön herausgespielten Angriffe voraus, sondern ein langer weiter Ball der Torhüterin, welcher etwas glücklich bei der Stürmerin landete. Diese konnte mit ihrem hohen Distanzschuss Karpf überspielen. Rund zehn Minuten später erzielte das Heimteam den zweiten Treffer, wie genau dieser zustande kam, lässt sich aufgrund etwas mangelhafter Hirnleistung leider nicht mehr rekonstruieren. Jedenfalls war es kein Weitschuss – glaubt die Redaktion zumindest zu wissen.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Berner Oberländerinnen gleich mit einem Furioso und reihten Chance an Chance. Es waren dann aber die Gäste, welche den nächsten Treffer bejubeln konnten. Beinahe bei der Eckfahne wurde ihnen ein Freistoss zugesprochen, diesen brachte Burkhard schön aufs Tor, wo Wüthrich Zitat: «plüteralleini» stand und per Kopf zum neuerlichen Ausgleich einnickte. Die Freude darüber war aber nur von kurzer Dauer. Kurze Zeit später erhöhten die Thunerinnen per Distanzschuss zum 3:2. In der Schlussphase war das Chancenplus dann klar wieder beim Heimteam. Teilweise patzten sie aber kläglich im Abschluss, dann waren da etliche Paraden von Karpf – erwähnenswert ist besonders diejenige, als sie sich so lang machte, wie sie nur konnte und den Ball mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte – und am Schluss war es noch der Schiedsrichter, welcher einen recht eindeutigen Strafstoss nicht pfiff.
Heute ist uns seit langem endlich wieder ein Tor gelungen, was ein wenig wie ein Befreiungsschlag war. Wir spielten eins der besten Spiele der Vorrunde und konnten den starken Thunerinnen über weite Strecken Paroli bieten. Am Ende wäre zumindest ein Unentschieden nicht gestohlen gewesen, aufgrund des Chancenplus vor allem in der zweiten Halbzeit geht der Sieg der Thunerinnen aber in Ordnung. Trotz der x-ten Niederlage in Folge gehen wir aber einigermassen versöhnlich in die Winterpause. Die Leistung hat über die ganze Vorrunde gesehen über weite Strecken gestimmt, im Frühling werden es dann hoffentlich die Anwesenheiten und die Resultate auch wieder etwas mehr tun.
Telegramm:
Frauenteam Thun Berner-Oberland – FC Langnau 3:2 (2:1)
Burgerweg, Thun – Kunstrasenplatz, 25 ZuschauerInnen
Tore: 13' Burkhard 0:1, 27' Gegner 1:1, 36' Gegner 2:1, 58' Wüthrich 2:2, 64' Gegner 3:2
FC Langnau: Karpf, Wüthrich, Erhard A., Lüthi D., Bigler (68' Hofer), Eggimann (46' Locher), Baumgartner, Wasser (81' Hofstetter), Kurnazca, Hofstetter (46' Kanagalingam), Burkhard
Bemerkungen: 77' Pfostentreffer Gegner