Spielbericht Frauen: FC Langnau - GFV (FC Courroux) 2:1

 Leaderinnen besiegt

Am Donnerstagabend stand das Nachtragsspiel gegen die Jurassierinnen des Groupement Féminin Vallée (GFV) auf dem Programm. Dieses Spiel hätte ursprünglich vor fast einem Monat, am 15. April stattfinden sollen, damals fiel es aber dem starken Regenfall zum Opfer. Obwohl die Vorzeichen an diesem Abend nicht viel besser aussahen, kam es nicht zu einer neuerlichen Verschiebung und der Platz hielt sich gut. Die Frauen des GFV waren bis zu diesem Abend in der Liga ungeschlagen gewesen und mussten erst zweimal Punkte abgeben. Wir hatten also eigentlich nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen – und das taten wir auch 😊

Die Emmentalerinnen starteten gut in die Partie und konnten gut mit den technisch versierten Gegnerinnen mithalten. Nicht nur das, sie zeigten in den Startminuten sogar das bessere Zusammenspiel und die etwas zwingenderen Aktionen als die Gäste. In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen spannenden Situationen. Nach rund acht Minuten traten die Langnauerinnen den ersten gefährlichen Eckball, dem Abschluss per Kopf fehlte aber etwas die Richtung. Beinahe im Gegenzug konnten die gegnerische Stürmerin allein auf Karpf losziehen, doch sie scheiterte aus rund 11 m an der hervorragen agierenden Langnauer Schlussfrau. Als nächstes war wieder das Heimteam am Zug. Der Verteidigerin von Courroux sprang ein Ball etwas gar weit ab, direkt in die Füsse von Burkhard, welche einfach mal aufzog. Obwohl sie den Ball nicht ganz wunschgemäss traf, landete dieser dennoch aus rund 30 Metern direkt im Tor. In der Folge ging es nicht mehr ganz so Schlag auf Schlag, das Momentum war aber ganz klar auf der Seite der Gastgeberinnen. Und so erhöhten sie nach rund 25 Minuten auf 2:0. Gerber konnte aufs gegnerische Tor ziehen und legte schön in die Mitte ab, wo Burkhard bereitstand, die Torhüterin wehrte den Abschlussversuch aber ab und es kam zum Eckball. Der Ball landete bei Zürcher, welche ihn irgendwie per Bauch weiterleitete zu Weyermann und diese verwandelte direkt zum 2:0. Die Jurassierinnen hätten die Chancen gehabt, um vor der Pause zu verkürzen, sie erhielten einige gute Freistossmöglichkeiten zugesprochen, kamen noch zu mehreren Eckstössen, scheiterten aber immer wieder an der gut organisierten Defensive, an Schlussfrau Karpf und zuweilen auch ein wenig an sich selbst.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste aus dem Jura mit mehr Überzeugung aus der Garderobe. Dennoch konnten sie vorerst nichts Zählbares daraus machen. Die Oberemmentalerinnen hielten gut entgegen und konnten mit schönem Zusammenspiel selbst viel zum Spielgeschehen beitragen. In der 78. Minute kam es dann aber doch noch zum Anschlusstreffer. Ein schnell vorgetragener Konter über die linke Seite schloss die jurassische Stürmerin eiskalt zum 2:1 ab. In der Folge suchten die weit gereisten Jurassierinnen weitere Tore und so läutete dieser Treffer eine etwas hektische und hartumkämpfte Schlussphase ein. Etwa in der 85. Minute hatten die Gäste die zweitbeste Chance, welche einigen Diskussionsstoff lieferte. Karpf wurde im Sechzehner «umgemäht», der Schiedsrichter entschied nicht auf Stürmerfoul und der darauffolgende Abschluss landete an der Latte und anschliessend auf der Torlinie. Die Jurassierinnen monierten zwar, der Ball sei über der Linie gewesen, doch auch die intensiven Videoanalysen nach dem Spiel konnten diese Theorie nicht bestätigen. So war es vielleicht ein wenig Karma, dass der Ball nach dem etwas unrühmlichen Einsteigen der Stürmerin nicht im Netz landete. Nur wenige Zeigerumdrehungen später folgte die nächste heisse Szene. Eine Verteidigerin dribbelte sich durchs halbe Spielfeld durch und wurde erst im Sechzehner gestoppt. Obwohl sie sich dabei sehr theatralisch fallen liess, entschied der Unparteiische nicht auf Penalty. Auch hier liefern die Videokonsultationen keine eindeutigen Beweise. Die letzte brenzlige Situation in diesem Schlussfurioso in der rund 97. Spielminute war ein Distanzversuch, welcher hoch Richtung Tor flog, doch Karpf krallte sich auch diesen Ball mit grosser Sicherheit und im Anschluss pfiff der Schiri die Partie ab.

In diesem Spiel hatten wir – wie eingangs erwähnt – nichts zu verlieren und wenn uns vor dem Match jemand gesagt hätte, dass wir gewinnen würden, hätten dies wahrscheinlich die wenigsten geglaubt. Wir zeigten aber von A-Z eine sehr solidarische und engagierte Leistung und liessen uns nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Selbst nach dem Anschlusstreffer, als die Gegnerinnen noch einmal alles dafür taten, um doch noch zu punkten, konnten wir das Spiel zwischendurch wieder etwas beruhigen und wurden nicht hektisch oder unüberlegt. Neben den zwei Treffern hatten wir zwar nicht viele gute Tormöglichkeiten, aber es ist ja auch schön, wenn wir für einmal richtig effizient sein können… Im Endeffekt waren wir wohl einfach das Team, welches den Sieg ein wenig mehr wollte. Das Aufbäumen der Jurassierinnen kam zu spät und war dann doch nicht energisch genug. Schade ist eigentlich nur, dass diese wirklich spannende Partie nur so wenige ZuschauerInnen mitbekommen haben, in dieser Hinsicht war die Anzahl eher mager.

FC Langnau – GFV (FC Courroux) a 2:1 (2:0)

Moos, Lanngau– Hautpplatz, 25 ZuschauerInnen

Tore: 11' Burkhard 1:0, 25' Weyermann 2:0, 78' Gegner 2:1

FC Langnau: Karpf, Lüthi, Bigler (50' Wüthrich), Kipfer, Zürcher, Wüthrich (46' Roth), Weyermann (62' Hofer), Baumgartner, Eggimann (46' Heim), Gerber (62' Hofer), Burkhard (62' Hofstetter)

Bemerkungen: 85' Lattentreffer Gegner