3
Tristesse, Frust, Ernüchterung. Eine grosse
und lange Ära in der 2. Liga geht vorbei.
Wir sind wieder drittklassig. Unglaublich
schade …
Ich habe mir lange überlegt, ob dieses Bild
auf der Titelseite das Richtige ist. Verliert
der Leser da nicht gleich die Lust am Heft?
Zeigt es den FCL nicht in einem schlechten
Licht? Gedanken an das Titelbild der BZ
vom 2. Juli nach dem bitteren Ausschei-
den der Schweizer Nati gegen Argenti-
nien kommen hoch. Der Titel zu diesem
Bild könnte nicht passender gewesen sein:
«Die grosse Leere». Zu sehen der Spieler
Blerim Dzemaili, der in der Nachspielzeit
der Nachspielzeit seinen Kopfball an den
Pfosten gesetzt hat. Der Ball sprang zurück
an den Schweizer und von dort wiederum
knapp am Tor vorbei. Unglaublich!
«Mängisch bruucht‘s wenig dass öppis
so chunnt oder so -nume chli früecher
oder schpäter»
(Züri West). Eine andere
WM-Szene kommt mir in den Sinn, welche
das Faszinierende am Fussball nicht besser
widerspiegeln könnte. Schweiz-Ecuador,
93 Minute – Stand 1 zu 1. Valon Behrami
stibitzt im eigenen Strafraum dem Ecua-
dorspieler den Ball, spurtet durchs Mittel-
feld. Wird dort gefault, steht jedoch sofort
wieder auf und leitet so den wichtigen Sie-
gestreffer für die Schweiz ein. Unglaublich
schön wars! «Nume chli schpäter» und es
hätte Elfmeter für Ecuador gegeben und
die Schweiz hätte vermutlich nicht so ein
grosses Spiel gegen Argentinen zeigen
können. Behrami «dr Löu» vor Nation –
trotz grossem kämpferischem Einsatz.
Zurück zu unserem Bild. Übrigens von
Hans Wüthrich nach dem letzten Spiel
gegen Spiez geschossen. Aus journalisti-
scher Sicht ein Top-Bild. Es verkörpert alles
Schlechte und Negative, was für unseren
Verein in der letzten Saison schief gelaufen
ist. Zwei Abstiege bei den Aktiven, Auf-
lösung der dritten Mannschaft, schlechte
finanzielle Lage, Mitgliederrückgang … Ja,
auch das gehört zum (Vereins-)Leben. Ver-
gessen geht dabei alles Gute, was zum Teil
einfach als Selbstverständlich angeschaut
wird. Wir haben eine gute Infrastruktur
mit neuer FC-Beiz. Einen Vorstand mit su-
per Typen (natürlich auch immer die weib-
lichen Mitglieder eingeschlossen), welche
mit unglaublichem (!) Einsatz am «Charre
schriise» und schon früher auf dem Platz
grosse Leidenschaft für den Verein gezeigt
haben. Juniorentrainer mit unglaublichen
(!) Engagement. Funktionäre und FCL-Fäns,
welche immer wieder bei Not am Mann
zusätzlich einspringen und so auch grosse
Anlässe wie die Berner-Finaltage in Lang-
nau möglich machen. Leute, welche ihre
Ferien «opfern» für ein Juniorenlager zu or-
ganisieren. Einen Boom bei den Kleinsten.
Eine Webseite sowie ein Seniorenteam,
welche wieder zum Leben erwacht sind.
Und neue Sponsoren wie die immoveris ag
(siehe Inserat links), welche auf den Verein
zugekommen sind – von sich aus.
«irgendeinisch fingt ds glück eim
(wieder)».
Da geht etwas im Verein! Im
Hintergrund wird hart an einer neuen Ära
gearbeitet. Ein wenig Zeit benötigt dies
jedoch noch.
Häufet mit!
Ich freue mich
bereits jetzt, wieder ein Aufstiegsfoto auf
die Titelseite zu platzieren. Oder auch über
den Cup-Sieg der Senioren zu berichten …
Unglaublich?
Liebe Gruess us dr Redaktion, Röne
«GEDANKEN ZUM UNGLAUBLICHEN TITELBILD»
K I C K- O F F
