Previous Page  20 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 20 / 56 Next Page
Page Background

18

Als ich das Team im Winter übernahm

und die ersten Trainings in der Halle sah,

dachte ich nicht eine Sekunde daran, dass

diese Frauen am Ende der Saison aus der

2. Liga absteigen werden. Technisch gute

Grundlagen, ein funktionierendes Team,

Spass daran etwas zu lernen und Freude

am Fussball, eigentlich das Wichtigste,

was man braucht um erfolgreichen Fuss-

ball zu spielen.

Wir hatten ein paar gute Trainings in der

Halle, versuchten auch schon dort fussbal-

lerisch etwas zu machen und die Zeit, die

wir hatten zu nutzen. Eine Woche bevor

wir uns nach Zypern ins Trainingslager be-

gaben, bestritten wir unser erstes Testspiel

in Lerchenfeld auf dem Kunstrasen, ohne

vorher einmal auf dem Rasen trainiert zu

haben. Ich sah die Frauen zum ersten Mal

bei einem Spiel und war auch da positiv

überrascht. Vielleicht noch nicht ganz so

zweikampfbereit, wie ich mir das vorstellte

und noch mit nicht so viel Offensivdrang,

aber sicherlich sehr engagiert. Am Ende

konnten wir mit dem 2:2 zufrieden sein.

Die ersten Trainings draussen auf dem

Rasen hatten wir dann in Zypern. Ich ver-

suchte in diesen Trainings so viel wie mög-

lich abzudecken, damit ich eine bessere

Übersicht über die Qualitäten der einzel-

nen Spielerinnen erhalten konnte. Auch

ein Testspiel hatten wir im Lager noch,

jedoch konnte uns der Gegner aus der

4. Liga nicht wirklich fordern. Dazu kam,

dass gefühlt das halbe Team auf Grund

von kleineren Verletzungen nicht mit-

spielte. Der 2:0 Sieg war am Ende schön,

jedoch konnte ich aus diesem Spiel nicht

sehr viele Informationen gewinnen. Alles

in allem hatten wir eine wunderbare Zeit

in Zypern, ich konnte viele wertvolle Infor-

mationen mit nach Hause nehmen und

war noch ein Stück motivierter, endlich in

die Rückrunde zu starten.

Aber ich war nicht der Einzige, der moti-

viert war. Ein guter Freund von mir frag-

te mich an, ob er sich im Training mal ein

Bild von den Frauen machen könne, um

eventuell als Assistent miteinzusteigen. Ich

glaube, schon die ersten fünf Minuten im

Training reichten aus, um ihn zu überzeu-

gen und auch die Frauen sahen, dass es

durchaus Vorteile mit sich bringt, mehr

Unterstützung auf und neben dem Platz

zu haben. Von da an war Loris mit dabei.

Das letzte Testspiel vor dem Rückrunden-

start spielten wir gegen den FC Willisau,

ein Gegner, welcher in der 2. Liga vorne

mitspielte. Wir spielten eine verhaltene

erste Halbzeit, konnten uns in der zweiten

zwar deutlich steigern, die 2:1 Niederlage

konnten wir aber nicht mehr verhindern.

Man sah deutlich, je näher der erste Ernst-

kampf kam, desto mehr zeigten sich die

eigentlichen Probleme dieses Teams: Man-

gelndes Selbstvertrauen, kein Mut und die

Angst Fehler zu machen. Dazu kam dass

TROTZ ABSTIEG EINE WERTVOLLE RÜCKRUNDE

F R AU E N