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Als ich das Team im Winter übernahm
und die ersten Trainings in der Halle sah,
dachte ich nicht eine Sekunde daran, dass
diese Frauen am Ende der Saison aus der
2. Liga absteigen werden. Technisch gute
Grundlagen, ein funktionierendes Team,
Spass daran etwas zu lernen und Freude
am Fussball, eigentlich das Wichtigste,
was man braucht um erfolgreichen Fuss-
ball zu spielen.
Wir hatten ein paar gute Trainings in der
Halle, versuchten auch schon dort fussbal-
lerisch etwas zu machen und die Zeit, die
wir hatten zu nutzen. Eine Woche bevor
wir uns nach Zypern ins Trainingslager be-
gaben, bestritten wir unser erstes Testspiel
in Lerchenfeld auf dem Kunstrasen, ohne
vorher einmal auf dem Rasen trainiert zu
haben. Ich sah die Frauen zum ersten Mal
bei einem Spiel und war auch da positiv
überrascht. Vielleicht noch nicht ganz so
zweikampfbereit, wie ich mir das vorstellte
und noch mit nicht so viel Offensivdrang,
aber sicherlich sehr engagiert. Am Ende
konnten wir mit dem 2:2 zufrieden sein.
Die ersten Trainings draussen auf dem
Rasen hatten wir dann in Zypern. Ich ver-
suchte in diesen Trainings so viel wie mög-
lich abzudecken, damit ich eine bessere
Übersicht über die Qualitäten der einzel-
nen Spielerinnen erhalten konnte. Auch
ein Testspiel hatten wir im Lager noch,
jedoch konnte uns der Gegner aus der
4. Liga nicht wirklich fordern. Dazu kam,
dass gefühlt das halbe Team auf Grund
von kleineren Verletzungen nicht mit-
spielte. Der 2:0 Sieg war am Ende schön,
jedoch konnte ich aus diesem Spiel nicht
sehr viele Informationen gewinnen. Alles
in allem hatten wir eine wunderbare Zeit
in Zypern, ich konnte viele wertvolle Infor-
mationen mit nach Hause nehmen und
war noch ein Stück motivierter, endlich in
die Rückrunde zu starten.
Aber ich war nicht der Einzige, der moti-
viert war. Ein guter Freund von mir frag-
te mich an, ob er sich im Training mal ein
Bild von den Frauen machen könne, um
eventuell als Assistent miteinzusteigen. Ich
glaube, schon die ersten fünf Minuten im
Training reichten aus, um ihn zu überzeu-
gen und auch die Frauen sahen, dass es
durchaus Vorteile mit sich bringt, mehr
Unterstützung auf und neben dem Platz
zu haben. Von da an war Loris mit dabei.
Das letzte Testspiel vor dem Rückrunden-
start spielten wir gegen den FC Willisau,
ein Gegner, welcher in der 2. Liga vorne
mitspielte. Wir spielten eine verhaltene
erste Halbzeit, konnten uns in der zweiten
zwar deutlich steigern, die 2:1 Niederlage
konnten wir aber nicht mehr verhindern.
Man sah deutlich, je näher der erste Ernst-
kampf kam, desto mehr zeigten sich die
eigentlichen Probleme dieses Teams: Man-
gelndes Selbstvertrauen, kein Mut und die
Angst Fehler zu machen. Dazu kam dass
TROTZ ABSTIEG EINE WERTVOLLE RÜCKRUNDE
F R AU E N