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sich bei diesem Spiel einige taktische De-
fizite sehr deutlich aufzeigten und wir uns
in den kommenden Trainings daran mach-
ten, an diesen zu arbeiten.
Der Rückrundenstart war da und wir be-
fanden uns dabei unser ganzes System ein
wenig umzukrempeln. Zonenspiel wurde
eingeführt, es wurde daran gearbeitet,
das Spiel von hinten aufzubauen, we-
nig mit hohen Bällen zu machen und mit
Ballbesitzfussball nach vorne zu arbeiten.
Kurz gesagt, wir begannen richtigen Fuss-
ball zu spielen.
Die ersten fünf Meisterschaftsspiele ver-
loren wir allesamt. Es war wenig befrie-
digend, sollten wir doch Punkten um den
Abstieg noch irgendwie zu verhindern.
Jedoch konnten wir durchaus Positives
aus den Spielen mitnehmen. Wir hatten in
keinem Spiel eine negative zweite Halbzeit
gespielt. Das zeigte, wir könnten es, je-
doch noch nicht von Beginn weg und noch
nicht über 90 Minuten. Das Stellungsspiel
wurde von Match zu Match besser, hohe
Bälle gab es immer weniger, das Spiel ent-
wickelte sich langsam zu dem, was wir
uns vorstellten.
Das erste sportlich erfolgreiche Ergebnis
dann im Cup-Viertelfinal. Nach einer
langen Reise mitten unter der Woche
ins Jura, war jede bereit wirklich alles
daran zu setzen, dass es an diesem
Tag anders kommt, als in den Mat-
ches zuvor. Und so war es auch.
Eine sehr engagierte Leistung und
grosser Kampf wurden mit einem
3:0 Sieg und der Halbfinal-Quali-
fikation belohnt und wir konnten endlich
unseren ersten sportlichen Erfolg zusam-
men feiern. Mit dem Wissen jedoch, dass
dieser Gegner doch nicht ganz das Niveau
unserer bisherigen Gegner hatte.
Es folgte eine Schlacht im Regen gegen
den Letztplatzierten. Auf praktisch unbe-
spielbarem Terrain erkämpften wir uns die
ersten drei Punkte der Rückrunde. Zwei
Siege in Folge - könnte das die Wende
bringen? Leider nicht. In Steffisburg spiel-
ten wir eines unserer schlechtesten Spiele
der Rückrunde und im darauffolgenden
Spiel, dem Cup-Halbfinal, kassierten wir
die bitterste Niederlage der ganzen Rück-
runde. Beim Drittligisten aus Interlaken
blieben wir ohne nennenswerte Chan-
ce und mussten so eine 5:0 Niederlage
einstecken. Im Nachhinein betrachtet,
vielleicht das wichtigste Spiel der ganzen
Saison. Nach diesem Spiel fingen restlos
alle im Team an, sich Gedanken zu ma-
chen und Änderungen, welche erst für die
neue Saison geplant waren, wurden be-
reits jetzt durchgeführt.