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Es ist ein Segen. Die Schlagzeile des Herb-

strundenberichts lautete «Lust auf mehr»,

womit der Übergang in das Geschwafel

über die Frühjahrsrunde nahtlos von stat-

ten gehen könnte. Doch vielleicht zuerst

noch etwas zur bitterkalten Zeit zwischen

den Rasenspielen. Einmal pro Woche

trainierten wir in der Mehrzweckhalle im

Schachen und hatten stets genug Platz

zum Mätschlen, was nicht in jeder Lang-

nauer Halle möglich gewesen wäre. Doch

jetzt gibt’s ja in Langnau bald mal die neue

Halle, die schon zehn Jahre vor meiner

Geburt in den Kinderschuhen steckte und

dies offenbar immer noch tut. Seis drum,

wir konnten mit dem Db den ganzen Win-

ter hindurch Mätschlen und nur das zählt.

Ab und zu mit einer kräftigen Portion Me-

dizinball- oder Eigengewichtsübungen ge-

würzt, rollte der Ball vom einen Tor zum

anderen. Auch ein Hallenturnier bestritten

wir, das den Coach nach dem zweitletz-

ten Spiel ratlos und zutiefst betrübt zu-

rück liess. Doch der Wettkampf sollte für

alle versöhnlich enden, nämlich mit einer

geschlossenen Teamleistung und einem

spektakulären Sieg im letzten Match.

Wie im letzten Bericht angekündigt, verän-

derte sich unser Team während der kalten

Jahreszeit an einigen Stellen. Nico stiess

vom Da zu uns und im Gegenzug mach-

ten Anes und Mohamad den umgekehr-

ten Weg. Auch neue Schütteler durften

wir begrüssen: Fabian, Valbon und And-

reas begannen aus ganz unterschiedlichen

Gründen bei uns mit dem Fussballspielen,

wobei nur letzterer dies heute noch tut

und in der Rückrunde seine bemitleidens-

werten Gegenspieler in die Mangel nahm.

So, jetzt zum Geschäftlichen.

Das ers-

te Spiel der Frühjahrsrunde verloren wir

laut Fussballverband Forfait. Beide Trainer

waren verhindert, entweder ferienhalber

oder krankheitshalber, und ich als naives

Trainerkücken machte mir die Illusion,

wenn der gegnerische Trainer sein Einver-

ständnis gäbe, das Spiel zu verschieben,

würde das auch dem Verband reichen.

Falsch gedacht, die Bürokratie war stär-

ker als der Wille diesen Match doch noch

durchzuführen. Im Verborgenen taten

wir das dann doch noch. 5:1 fegten wir

Lotzwil-Madiswil aus dem eigenen Stadi-

on und für unser Team begann eine Tabel-

lenrechung, die jener des Verbandes nicht

ganz entspricht. Was folgte war ein dicht

gedrängtes Programm an Spielen, das bis

zum letzten Spieltag dominanter kaum

hätte sein können.

45:6 lautete das Torverhältnis

als wir

Tabellenführer Huttwil im ausverkauften

Hasenlehn-Hexenkessel zum abschlies-

senden Spiel empfingen. Beim blossen

Zuschauen drehte ich fast durch, viel zu

aufreibend war die Partie. Bis wir ins Spiel

fanden, brauchte es einiges an Goodwill

seitens der Schiris und einige Seufzer an

der Seitenlinie. Und doch stand es fünf Mi-

nuten vor dem Ende 1:3 für die Gäste aus

dem Oberaargau. Doch ein Penalty sollte

uns Hoffnung geben und gleich nach Wie-

deranstoss überrumpelten wir den Gegner

mit dem Ausgleich. So, das reicht für heu-

BÜROKRATIE UND

DAS NERVENSPIEL IM HEXENKESSEL

J UN I OR E N DB